Der Schauspieler

Der Rheinländer Jürgen Henne, geboren 1960, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Comedia Colonia in Köln und spielt seitdem in unterschiedlichen Ensembles. Erstmals auf Tour ging er vor zehn Jahren mit der sehr erfolgreichen Zwei-Personen Tragikomödie „Der Krawattenklub“. Seine letzte Hauptrolle übernahm er in dem berühmten Gerichtsdrama „Die 12 Geschworenen“.

Mit „Allein in der Sauna“ stellt er nun in 110 Minuten tempo- und facettenreich sein komödiantisches Talent unter Beweis.

„Lachen ist für die Seele dasselbe wie Sauerstoff für die Lungen.“

– Louis de Funés

Schauspielarbeit

Ich werde diesen Abend nie vergessen, an dem ich zum ersten Mal Schauspielunterricht bekam. Die Möglichkeit an und mit meiner Stimme, meinem Körper und mit meiner Seele zu arbeiten, mich zu trauen meine Gefühle zu zeigen und zu durchleben. All dies mit gleichgesinnten Anfängern in einem geschützten Raum.

Was für ein großes Glück!

Eine für mich prägende Zeit, die mich mit Anfang vierzig noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise hat wachsen lassen.

„Mut zur Blamage!“

Dieses Motto stammt von meinem Schauspieltrainer Rainer Conrad, dem ich noch heute für seine körperorientierte Arbeit in diesen zwei tollen Jahren an der Comedia Colonia dankbar bin.

Sein Motto habe ich zu Meinem gemacht, wenn ich in den letzten zwanzig Jahren auf die Bühne kam und mein Herz bis zum Anschlag klopfte. Hier fühle ich mich sicher, auch wenn die Blamage nie ausgeschlossen werden kann.

Nur wenn ich bereit bin loszulassen, mich ganz mir und meiner Rolle hinzugeben, dann kann es gelingen die ZuschauerInnen zu berühren. Der Schauspieler Jürgen Vogel hat einmal gesagt: „Schauspielerei heißt für mich, ich selbst zu sein, nur mit einer anderen Geschichte.“ Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Auch ich verfolge bei jedem Auftritt das Ziel, die inneren Anteile des Selbst in die Rolle einzubringen.

Meine letzten Stücke zeigten mich in eher ernsten Rollen. Ob in „Der Krawattenklub“ als cholerischer, verletzlicher Bernhardt oder in der „Hexenjagd“ als gnadenloser Richter Danforth. Zuletzt als der grobschlächtige, aufbrausende und tiefverletzte Nr.3 in „Die 12 Geschworenen“.

Zeit wieder meine andere Seite zu zeigen. Die Seite, die ich als Trevor in „Schlafzimmergäste“ und als Figaro in „Der tollste Tag“ zeigen konnte – als Schauspieler Menschen zum Lachen zu bringen. Mein Regisseur Ansgar Spies hat mir gesagt, dass ich das kann, wenn ich loslasse. Also: Mut zur Blamage!

Schließlich schwitze ich ganz alleine in der Sauna – da kann ich mich doch sicherer als auf jeder anderen Bühne fühlen!

Ich freu mich drauf.